Abbas Beydoun

Abbas Beydoun (arabisch: ʾAbbās Baiḍūn) wurde 1945 in einem Dorf im Südlibanon geboren und wuchs in der nahegelegenen Hafenstadt Ṣūr (Tyrus) auf. Als Sohn eines Schriftstellers und Schullehrers, der über eine umfangreiche Bibliothek verfügte, hatte Beydoun bereits in jungen Jahren Zugang zu arabischen Klassikern und internationalen, ins Arabische übersetzten Werken. Nach dem Abitur reiste er 1965 für drei Monate nach Frankreich, um seine Französischkenntnisse zu vertiefen. 1966 nahm er das Studium der arabischen Literatur an der Universität in Beirut auf. Von der allgemeinen politischen Mobilisierung im Schatten des Juni-Krieges 1967 und der arabischen Niederlage gegen Israel erfasst, engagierte sich Beydoun in einer linksorientierten Partei, die sich später den Namen “Munaẓẓamat al-ʾamal aš-šuyūʾī” (Kommunistische Aktionspartei) gab. Infolge seiner politischen Aktivitäten, mit denen er sich vor allem für eine gesellschaftliche Reform und gegen die Vormacht des libanesischen Militärs ein­setzte, wurde er 1969 wiederholt verhaftet und im Militärgefängnis auch gefoltert. Nach Beendigung seines Studiums 1970 unterrichtete er arabische Literatur an einer Beiruter Oberschule. Als der Libanesische Bürgerkrieg 1975 ausbrach und syrische Truppen 1976 in den Libanon vorrückten, um gegen den palästinensischen Widerstand samt seinen Verbündeten vorzugehen, musste Beydoun als Kommunist das Land verlassen. Er ging 1977 nach Paris und nahm an ...